Ich hätte nie gedacht, dass mir das so schwer fällt!
Doch um neue Wege zu beschreiten, muss man etwas Neues tun. Das ergibt doch Sinn. Oder?
Kurz: Tu was Du (wirklich) willst. Und lass den Rest bleiben.
Die meisten von Euch wissen es ja vermutlich: Ende 2017 habe ich meine Firma an den Nagel gehängt.
Ich hatte mich auf eine Branche eingelassen, in der ich mich nicht auskannte (Medizin) und für die ich auch nicht wirklich stand. Die Chancen waren einfach so verlockend gewesen. So hatte ich mit einer Angestellten (die viel Erfahrung in der Branche mitbrachte) und der Unterstützung von ein paar lieben Freunden (die mich in der Softwareentwicklung unterstützten) auf das Wagnis eingelassen.
Mein Resumé aus 2 Jahren Geschäftsführer von medIQnet: Tu was Du willst. – DU!!! Alles Andere wird weder erfolgreich, noch macht es Spaß. Aber es kann Freundschaften zerstören.
Solltest Du also vor der Entscheidung stehen, ob Du eine tolle finanzielle Chance ergreifen solltest, die außerhalb Deines Kompetenzbereichs liegt, wäre meine Empfehlung inzwischen: Lass es.
Ja, man kann alles lernen.
Wer nichts wagt, der gewinnt auch nichts. Von mir aus.
Doch: Meine Erfahrung ist: Es geht NIE so schnell und problemlos, wie es aussieht. GERADE wenn Du die Branche nicht kennst und Dich auf die Expertise Anderer verlassen mußt.
Zumindest Ich kann für mich feststellen: Tu nur Dinge, hinter denen Du zu 100% stehst. Jede Stunde Deines Lebens ist unwiederbringlich. Also verbringe sie mir etwas, dass Dich auch erfüllt.
Ich habe viel daraus gelernt. Doch ich habe es sehr teuer gelernt.
Jetzt gehe ich neue Wege. Und ich werde sie anders gehen. Glücklicher. Transparenter. Entspannter. Authentischer.
Ich habe eine Aufgabe gefunden, die mich zum Lächeln bringt. Bei der meine Augen wieder funkeln und bei der ich das Gefühl habe, dass all meine Erfahrungen seit meiner Kindheit zusammenfließen.
Nur ist es so: Ich bin darin noch kein Business-Profi. Ich brenne dafür, doch ich habe noch Angst "es" falsch zu machen. Es wird eine Entwicklung werden.
Doch dafür sind wir doch hier. Oder?
Hypnotic Storytelling – wie es dazu kam.
Ich liebe Geschichten. Ich habe den größten Teil meiner Schulzeit damit verbracht unter der Bank Romane zu lesen. "Schundromane", wie sie Frank, mein Banknachbar meist nannte. Es war fast immer Fantasy oder Science Fiction. Fantastische Welten, große Heldentaten, starke Motive.
Geschichtenerzähler
In meiner Freizeit habe ich sehr früh das Rollenspiel für mich entdeckt. Mit anderen Jugendlichen im Keller sitzen, Chips und Pizza konsumieren und fiktive Figuren in einer fiktiven Welt durch Geschichten von epischer Größe und Emotion steuern. Liebevoll ausgearbeitete Charaktere mit Hintergrundgeschichten die sich manchmal über zig Seiten streckten.
Die Deutsch-Hausaufgabe habe ich regelmäßig "vergessen". Doch die Hintergrundgeschichte von Jamo, Dergon oder Casimir, dem leicht cholerischen Priester einer Kriegsgottheit, die schrieben sich wie von selbst. Stunden. Tage. Wochenlang.
Und so saßen wir zusammen und erzählten uns Geschichten von Heldentaten, großen Opfern und fiesen Gemeinheiten. Und wenn der Tag nicht reichte, nahmen wir die Nacht dazu 🙂
Traumtänzer
Traumtänzer nannte mich mein Vater.
Und auch wenn ich dagegen seit Jahren ankämpfe - Das ist es doch, was ich bin. Ich sehe Menschen und das was gerade geschieht. Doch gleichzeitig sehe ich und fühle ich, was auch passieren könnte. Ich sehe mehrere Filme gleichzeitig laufen:
Warum handelt jemand, wie er es tut? Was hat Ihn vielleicht dazu bewogen?
Wie könnte die Szene weiter gehen? Morgen? Übermorgen?
Was würde passieren, wenn ich jetzt eingreife? Was, wenn plötzlich jemand aus der Seitengasse gelaufen kommt, einen riesigen Stapel Obstkisten schleppend?
Mich in das Gefühl hineinversetzen, dass jemand in dieser Szene gerade hat? Easy.
Ja, ich bin ein Traumtänzer.
Perlentaucher
Ich wollte was "vernünftiges" machen und landete schließlich in der Software. Ich habe für ein paar Kleine, aber auch für einige der großen Konzerne gearbeitet. Habe mich dann zum Software-Architekt und später zum Scrum-Master weiter entwickelt.
Glücklich gemacht hat es mich nicht. Aber die Kohle passte.
Da ich unzufrieden war und die Karriere nicht so flott ging, wie ich es mir gewünscht habe, gab ich mehr. Machte Überstunden. Im nächsten Jahr noch mehr. Ließ mir die Überstunden auszahlen und kaufte mir tolles technisches Spielzeug. Dann begann ich noch ein Abendstudium.
Und plötzlich wurde es dunkel.
Burnout.
Ich, der immer sagte "Die haben ja nur keinen Bock", lag plötzlich selber auf dem Sofa und zählte die Buckel meiner Raufasertapete. Tagelang.
So durfte ich die Tiefe und Vielfalt der menschlichen Psyche erst am eigenen Leib, später in der Klinik dann auch von anderen psychosomatisch erkrankten, erleben.
Und ich bin dankbar dafür.
Am eigenen Nullpunkt anzukommen und dann Menschen zu treffen, die sich von Herzen wünschen, dass es Ihnen so gut geht, wie Dir. Das verändert die Perspektive.
Und ich habe 4 Dinge mitgenommen:
- Wir sind alle anders
- Wir sind alle gleich
- Das ist kein Widerspruch
- Ich will besser verstehen, wie wir "gestrickt sind"
Hypnokröte
Hypnokröte nannten mich die Kollegen in der NLP-Ausbildung. Denn ich hatte so viel Spaß an den hypnotischen Sprachmustern, dass ich sie bei JEDER Gelegenheit einsetzte.
Ich bin total fasziniert, was mit Sprache alles möglich ist. Deswegen habe ich nach dem NLP-Coach und NLP-Trainer gleich noch eine Ausbildung zum Hypnotiseur (und Wingwave/EMDR) angeschlossen.
Wie viele unserer "Probleme" doch hausgemacht sind. Und wieviel sich doch einfach lösen lässt, indem wir einfach nur anders darüber denken. Unglaublich. Und mit welche einfachen Mitteln, sich bereits fundamentale Veränderungen erreichen lassen!
Ich war aus der Klinik entlassen worden trotz einer diagnostizierten mittelschweren Depression. Die Zeit war um.
Ich kam aus dem NLP-Master und (Jaja, das hätte ich mit einer Depression eigentlich gar nicht machen dürfen) und war wieder fröhlich und guter Dinge. Geil! Also gleich noch den Coach dran gehängt. Wundervoll!
Die Krankheit der meisten Coaches, die frisch aus der Ausbildung kommen: Wir versuchen jeden zu coachen, der nicht bei "Drei" auf den Bäumen ist. (Und es gibt noch die Hartnäckigen: Die schütteln dann.) So durfte auch ich meine Erfahrungen machen, dass nicht jeder, dessen "Thema" ich erkenne, sich damit auseinandersetzen möchte. Ja, die meisten Menschen wehren sich förmlich dagegen, ein glücklicheres Leben zu führen. Und das ist ihr gutes Recht.
Es hat lange gebraucht, bis ich das begriffen hatte...
Doch die Hypnokröte ist geheilt. Du kannst wieder mit mir sprechen, ohne gleich in Trance zu gehen 😉 - Es sei denn Du WILLST, dann... 😀
Zusammenführung
Ich bin also begeisterter Coach, Geschichtenerzähler und -Erfinder mit einer großen Freude an Hypnose und Persönlichkeitsentwicklung. Ich habe Deutsch in der Schule gehasst, und inzwischen Rethorikseminare besucht. Ich habe mich mit der Struktur von Vorträgen beschäftigt und einiges über Dramaturgie gelernt (und bin noch dabei 😉
Alles verändert sich und doch werde ich immer mehr ICH.
Hypnotic Storytelling vereint für mich das alles.
Ich bin darin noch nicht perfekt. Ich bin bei Vorträgen noch immer nervös. Ich habe nicht immer die perfekte Trance oder Metapher im Ärmel. Doch ich werde jeden Tag besser. Und hier auf HypnoticStorytelling kannst Du mit mir zu einem ausgezeichneten Storyteller werden.
Ich schreibe hier über den Aufbau von Geschichten, werde strukturiert Material und Aufgaben posten, die mir helfen oder geholfen haben ein besserer Schreiber und Storyteller zu werden und versuche ein gutes Nachschlagewerk zum Thema Storytelling zu erschaffen.
Geplant für dieses Jahr:
- Jede Menge Blogbeiträge
- Ein Glossar zur Begriffsklärung
- Ein Kurs in Geschichten
- Diverse Tools, Checklisten u.ä., mit denen sich Geschichten viel einfacher machen lassen (Struktur und so 😉 )
- Anwendungsbeispiele für Coaches, Trainer, Speaker und uns SEOler
- Und wenn ich mich traue, gibt es auch noch ein paar Geschichten mit Wirkung. Also Hypnokröte in Action.